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Schade …

… zur Eröffnung der Ausstellung “Geste – Maske – Tanz” mussten die Türen am Sonntag dann doch ganz geschlossen bleiben. Das war im Sinne der Gesundheitsvorsorge für alle wichtig und sicher sinnvoll. Aber natürlich ist es schade für alle, die sich umsonst auf den Weg gemacht hatten. Und es ist sehr schade, weil die Ausstellung möglicherweise über die ganze vorgesehene Laufzeit geschlossen bleiben muss.

Wir werden in den nächsten Tagen aber versuchen, zumindest einige der schönen Exponate, so gut es geht, auf dieser Website zu dokumentieren.

Ohne Besucher: Blick in die Ausstellung “Geste – Maske – Tanz” im Museum Heppenheim. Links in der Vitrine sieht man eine Replik von einem der schönen (später verbrannten) Kostüme, die bei den innovativen Tanzaufführungen der 1919 gegründeten “Loheland Schule für Körperbildung, Landbau und Handwerk” verwendet wurden.. Foto: klg-bergstrasse, CC BY-ND 4.0
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Geste-Maske-Tanz – keine Vernissage

Der Magistrat der Stadt Heppenheim hat gestern beschlossen, alle städtischen kulturellen Veranstaltungen abzusagen. Das betrifft auch die Vernissage der von der KLG und dem Museum Heppenheim in Kooperation gestalteten Ausstellung “Geste-Maske-Tanz” im Museum Heppenheim. Es wird also am Sonntag um 11.30 Uhr keine offizielle Ausstellungseröffnung mit Rede und Musik geben.

Blick in die Ausstellungsräume des Museums am 14. März 2020
Foto: KLG-Bergstraße, CC BY-ND 4.0

Dennoch ist das Museum für Einzelbesucher am Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Die Ausstellung kann danach zu den normalen Öffnungszeiten des Museums auch weiterhin besucht werden.

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Ausstellungen Schwarzes Brett

GESTE – MASKE – TANZ

Die Exponate sind gehängt, die Vitrinen fast alle schon bestückt: Am Sonntag, 15. März, um 11.30 Uhr kann die von Erich Henrich erarbeitete Ausstellung “GESTE – MASKE – TANZ im Fokus zwischen Neuer Sachlichkeit und Neuem Sehen” im  Museum Heppenheim eröffnet werden.

Zu sehen sind unter anderem selten gezeigte Fotografien des Bauhaus-Schülers Gyula Pap und der Bauhaus-Schülerin Gertrud Arndt. Thematischer Mittelpunkt ist der Tanz. Eine ganz besondere Entdeckung dabei: die Tanz-Fotografien der Lichtbild-Werkstatt der Loheland-Schule bei Fulda.

Videos von Mary Wigmans „Hexentanz“ und von der Tänzerin Gret Palucca dokumentieren den Ausdruckstanz der 1920er-Jahre. Zeichnungen von Wassily Kandinsky und eine Figurine von Leo Grewenig zeigen den Einfluss dieser Tanzform auf die Ausbildung am Bauhaus.

Alle Fotografien stammen aus den 20er- und frühen 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts, viele davon sind Originalabzüge.

Zur Eröffnung der Kooperation von  Museum Heppenheim  und Kulturinitiative Leo Grewenig e. V. werden Museumsmitarbeiterin Luisa Wipplinger und Erich Henrich einführende Worte sprechen. Musikalische Umrahmung: Jonas Herpichböhm (Percussion, Improvisation).

Die Ausstellung dauert bis zum 19. April 2020 und ist jeweils am Mittwoch, Donnerstag und Samstag von 14:00 – 17:00 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 14:00 – 17:00 Uhr zu sehen.

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Exkursionen

Frühjahrsexkursion 2020

Frankfurt, Kronberg, Bad Nauheim

Es sind noch Anmeldungen zur Frühjahrsexkursion möglich! Am Samstag, 16 Mai, geht es nach Frankfurt in die Schirn (Ausstellung “Fantastische Frauen”), nach Kronberg (Braun Design-Sammlung) und Bad Nauheim (Jugendstilarchitektur). Anmeldungen bitte schriftlich oder per E-Mail an Erich Henrich

Blick in die Ausstellung “Fantastische Frauen” in der Frankfurter Schirn (bis zum 24. Mai) ©Schirn, Esra Klein

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Ausstellungen Schwarzes Brett

Der Countdown läuft …

Am 15. März wird die Ausstellung „GESTE – MASKE – TANZ im Fokus der Neuen Sachlichkeit und des Neuen Sehens“ im Kurmainzer Amsthof in Heppenheim eröffnet.

Vorbereitungen im Museum Heppenheim für die Ausstellung ;GESTE – MASKE – TANZ. Foto: klg-bergstrasse, CC BY-ND 4.0

Anhand von zum Teil wertvollen Originalabzügen von Fotos aus den 1920er- und  1930er-Jahren werden Entwicklungen im modernen Ausdruckstanz dokumentiert, aber auch die Bedeutung, die der Tanz für die Avantgarde der bildenden Kunst hatte.

Ein Highlight werden die Fotografien der am Bauhaus ausgebildeten Textilkünstlerin Gertrud Arndt sein, im Jahr 2000 in Darmstadt gestorben ist. Sie wollte Architektin werden und durfte im Bauhaus doch nur Weben lernen.  Ihre “Maskenphotos”, Selbstporträts, in denen sie sich mit ihrem Rollenverständnis auseinandersetzt, gehören zum festen Kanon der Fotografie in der Weimarer Republik.

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Neujahrsbrief 2020

Liebe Mitglieder der Kulturinitiative Leo Grewenig e.V.,

im Namen des Vorstandes wünschen wir Ihnen ein gutes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2020. Wir begrüßen insbesondere auch die neuen Mitglieder, die wir im vergangenen Jahr für die KLG gewinnen konnten.

Das „Bauhaus-Jahr“ 2019 hat für unseren Verein eine solche Fülle von Höhepunkten gebracht, wie sie bislang noch nicht zu verzeichnen waren. Am Beginn stand im Januar eine Grewenig-Ausstellung in der Galerie Netuschil in Darmstadt, die unter dem Titel „Meteor, Ikone und Vergitterung – Hommage an den Bauhaus-Künstler Leo Grewenig“ vor allem Werke aus den 1960er Jahren präsentierte.

Dieser Präsentation folgte im April die Ausstellung „Die Ästhetik des Einfachen – regionales Design im Kontext der Moderne“, die in Zusammenarbeit der KLG mit dem Museum Heppenheim entstanden ist und im Sonderausstellungsraum des Kurmainzer Amtshofes in Heppenheim gezeigt wurde. Die Ausstellung und die Führungen waren ein großer Erfolg.

Als Begleitprogramm war Ende Mai im Marstall des Kurmainzer Amtshofes eine Lesung der jungen Autorin Theresia Enzensberger aus ihrem Erstlingsroman „Blaupause“ zu erleben. Die Lesung war ein Gemeinschaftsprojekt der KLG mit der Sparte Literatur von Forum Kultur Heppenheim und war sehr gut besucht.

Als besonderes „highlight“ wurden dann im Mai im Museum Bensheim zusammen mit ausgewählten Arbeiten der Neuen Gruppe Saar 24 Arbeiten auf Papier von Leo Grewenig präsentiert, welche die Erbengemeinschaft Leo Grewenig dem Museum Bensheim als Schenkung überlassen hat. Die Ausstellung war ein Kooperationsprojekt zwischen dem Museum Bensheim und der KLG und wurde mit hochrangigen Gästen aus Kultur und Politik am Internationalen Museumstag eröffnet.\r\n\r\nDazu hielt im Rahmen des Begleitprogramms Prof. Meinrad Grewenig, Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, im Juni einen Vortrag über „Leo Grewenig und die Neue Gruppe Saar – Wirklichkeit und Zeit“, an dem zahlreiche Besucher teilnahmen.    Wegen der umfangreichen Ausstellungsvorbereitungen musste die Frühjahrsexkursion in diesem Jahr entfallen.

Im Oktober führte die 2-tägige Herbstexkursion eine Gruppe von KLG-Mitgliedern und Gästen zum Vitra-Design-Campus nach Weil am Rhein, in das Kunstmuseum Basel und nach Dornach, zum Zentrum der Anthroposophischen Gesellschaft. Mehrere Führungen gaben den Teilnehmern interessante Einblicke in Architektur und Kunst der Moderne.

Im November erfolgte dann in Regensburg die schon lange erwartete Präsentation des umfangreichen Buches „Luminös und Illuminert“, das die verschiedenen Vorträge zusammenfasst, die 2014 im Rahmen der Grewenig-Ausstellung im Diözesan-Museum Regensburg gehalten wurden. Die Herstellung des Buches wurde von der KLG finanziell unterstützt. Das Buch kann käuflich erworben werden. In einem gesonderten Schreiben erfolgt in Kürze eine ausführliche Präsentation für die Vereinsmitglieder.

Neben den zahlreichen Aktivitäten gab es auch innerhalb des Vereins einige wichtige Veränderungen. Der 2. Vorsitzende, Christoph Breitwieser, und der Schatzmeister, Winfried Fischer, beides „Männer der 1. Stunde“, schieden wegen anderweitiger Belastungen bzw. aus Altersgründen aus dem Vorstand aus. Wir danken ihnen herzlich für die in vielen Jahren geleistete Arbeit und hoffen, dass sie dem Vorstand auch weiterhin mit „Rat und Tat“ zur Seite stehen. Für beide Funktionen konnten wir neue Vorstandsmitglieder gewinnen. Frau Eva Bambach-Horst wurde auf der letzten Mitgliederversammlung im November 2019 zur 2. Vorsitzenden, Herr Peter Arnold zum Schatzmeister gewählt. Wir beglückwünschen sie zu ihrer Wahl und freuen uns auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Auch 2020 werden wir mit den Aktivitäten des Vereins kontinuierlich fortfahren, zunächst mit einer weiteren Ausstellung in Kooperation mit dem Museum Heppenheim, die am 15.3.2020 unter dem Titel „GESTE – MASKE – TANZ im Fokus der Neuen Sachlichkeit und des Neuen Sehens“ im Sonderausstellungsraum im Kurmainzer Amsthof in Heppenheim eröffnet wird. Gezeigt werden Fotografien aus den 20er und frühen 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, darunter eine Serie der berühmten Maskenportraits der Bauhaus-Schülerin und Fotografin Gertrud Arndt (z. T. in Originalabzügen), die weltweit schon in vielen großen Museen zu sehen waren. Eine Einladung folgt.

Im Mai wird dann die nächste KLG-Frühjahrsexkursion stattfinden, die uns nach Frankfurt, entweder in die Schirn-Kunsthalle zur Ausstellung „Fantastische Frauen“ oder zu einem Besuch der „Neuen Frankfurter Altstadt“ führen wird. Danach werden wir die Design-Sammlung der Fa. Braun in Kronberg besuchen. Eine Jugendstilführung in Bad Nauheim schließt die Fahrt ab. Die Exkursion ist in Planung und wird demnächst gesondert angeboten.

Im Herbst soll es diesmal eine „exklusive Tour“ geben, die inhaltlich, zeitlich und auch finanziell etwas umfangreicher sein wird. Eine 3-tägige Fahrt (Fr.-So.) soll uns ins Schloss Derneburg bei Hildesheim führen, welches viele Jahre dem Maler Georg Baselitz als Wohnsitz und Atelier diente. Heute beherbergt es mit der Hall Art-Foundation einen Teil der bedeutenden Kunstsammlung des amerikanischen Sammlerehepaars Andrew und Christine Hall. Die Führung in Derneburg dauert einen ganzen Tag und kostet 80,- € pro Person. Eingeschlossen sind ein Mittagessen und ein Nachmittags-Kaffee im ehemaligen Atelier von Georg Baselitz, dessen Skizzen an den Wänden noch zu sehen sind – ein ganz besonderes Erlebnis.

Eine weiteres „highlight“ dieser Fahrt bildet das Fagus-Werk in Alfeld/Leine, ein früher Fabrikbau von Walter Gropius. Das „Vorbild“ des Bauhaus-Gebäudes in Dessau, 1911 entstanden, ist eine Ikone der modernen Architektur und mittlerweile Weltkulturerbe – ein „Muss“ für jeden Bauhaus-Enthusiasten.

Die Exkursion geht demnächst in die Planungsphase. Bis jetzt steht alles „noch in den Sternen“ und ist nur „Idee“.

Wir würden uns freuen, Sie auch im Jahr 2020 bei den Aktivitäten der Kulturinitiative Leo Grewenig e.V. begrüßen zu dürfen.

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Exkursionen

Herbstexkursion 2019

Rhein/Basel/Dornach

Die diesjährige Herbstexkursion führte mehr als 30 Mitglieder und Gäste der Kulturinitiative Leo Grewenig Ende Oktober in den Raum Basel. An zwei Tagen erkundeten die Teilnehmer zunächst das Architektur-Ensemble auf dem „Vitra Campus“ in Weil am Rhein, anderntags das Kunstmuseum Basel und das Goetheanum in Dornach im Kanton Solothurn, rund zehn Kilometer südlich von Basel. Organisiert vom ersten Vorsitzenden des Vereins Erich Henrich umfasste das Programm damit weitere Facetten des kunst- und zeitgeschichtlichen Hintergrunds des Künstlers Leo Grewenig. Das Firmenareal des Möbelherstellers Vitra in Weil am Rhein vereint Fabrikations-, Logistik- und Verwaltungsbauten des Unternehmens ebenso wie das Vitra Design Museum,  Veranstaltungsräume, das Schaudepot der Firma mit einer umfassenden Sammlung zur Geschichte des Stuhldesigns  und das als Präsentationsraum und Besuchercenter konzipierte Vitra Haus. In einer mehr als zweistündigen Führung lernte die Bergsträßer Besuchergruppe nicht nur die öffentlich zugänglichen Teile des Areals kennen, sondern sie konnte auch die architektonisch ambitionierten Gewerbehallen auf dem Werksgelände aus der Nähe, zum Teil auch im Innern betrachten. Seit einem Brand im Jahr 1981 war das inzwischen in dritter Generation geführte Familienunternehmen Vitra bemüht, Neu- und Erweiterungsbauten von fortschrittlichen Architekten planen zu lassen. Folgte man anfangs einem Masterplan, der alle Gebäude auf dem Gelände im Sinne einer einheitlichen Corporate Identity verstanden wissen wollte, gab der damalige Firmenchef Rolf Fehlbaum dann einem pluralistischen Konzept den Vorzug. Zum Zuge kamen innovative Architekten, die in der Regel aber noch völlig unbekannt waren. So war 1993 das heute als wegweisend bezeichnete Feuerwehrhaus der erste ausgeführte Bau der später weltberühmt gewordenen irakischen Architektin Zaha Hadid. Bei der Begehung der heute  als Museum genutzten Feuerwache konnten sich die Exkursionsteilnehmer einen Eindruck von der auch innen “aus dem Lot geratenen” Architektur und ihrem Einfluss auf die menschliche Wahrnehmung verschaffen. Die Vielfalt von zeitgenössischen Architekturen auf dem großen, von alten Kirschbäumen bestandenen Gelänbde umfasst außerdem Bauten von Nicholas Grimshaw, Tadao Andō, Álvaro Siza, Herzog & de  Meuron und dem japanischen Architektenbüro SANAA. Das Vitra Design Museum in einem 1989 von Frank O. Gehry gebauten Gebäude zeigte den Exkursionsteilnehmern mit der Ausstellung „Objekt der Begierde – Surrealismus und Design 1924 – heute“, welche befreiende und befruchtende Wirkung das von strenger Rationalität befreite Denken der Surrealisten auch auf  die Architektur hatte. Nach einer Übernachtung in Lörrach und gemeinsamem Abendessen in einem Brauereigasthof  galt am nächsten Morgen ein kurzer Besuch dem Kunstmuseum Basel, das die größte öffentliche Kunstsammlung der Schweiz umfasst. Im Zentrum des Interesses stand einerseits das neoklassizistische Museumsgebäude aus den 1930er Jahren von Paul Bonatz  und Rudolf Christ und der moderne Erweiterungsbau des Jahres 2016. Eine Führung durch die Bildersammlung beschränkte sich auf die Meisterwerke der Klassischen Moderne und beleuchtete auch die Sammlungsgeschichte als solche. Ganz gegensätzlich zu der von strenger Geometrie beherrschten Architektur des Vitra Areals zeigte sich anschließend das betont organisch gestaltete Goetheanum mit den umliegenden Gebäuden. Der zentrale Bau – Sitz und Tagungsort der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft – wurde als Theaterbau in den 1920er Jahren aus Sichtbeton errichtet, nachdem 1923 ein hölzernes Vorgängergebäude durch Brandstiftung zerstört worden war.  Maßgeblich entworfen von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie, verzichtet das Gebäude weitgehend auf rechte Winkel und orientiert sich an Naturformen. Mit den etwa zeitgleichen Entwicklungen am Bauhaus hat das Goetheanum die  Experimentierfreude gemein, aber auch den esoterischen Ansatz, den auch Bauhäusler wie Kandinsky oder Itten verfolgten. In der Führung durch das fast 40 Meter hoch aufragende Gebäude konnte die Bergsträßer Gruppe den etwa 1000 Personen fassenden großen Saal mit seinen bunt leuchtenden Fenstern und einer farbig gestalteten Kuppel betreten.

Teilnehmer der Herbstexkursion 2019 vor der Glaserei in Dornach, Foto: klg-bergstrasse, CC BY-ND 4.0
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Vorträge und Lesungen

Vortrag: Leo Grewenig und die Neue Gruppe Saar

Am 18. Juni 2019 um 19.00 Uhr lädt das Museum Bensheim alle Interessierten zu einem Vortrag von Prof. Dr. Meinrad Grewenig zum Thema „Leo Grewenig und die Neue Gruppe Saar – Wirklichkeit und Zeit“ in die Museumsräume ein.

Prof. Dr. Meinrad Grewenig ist Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte. Der Vortrag findet begleitend zur aktuellen Ausstellung „Leo Grewenig und die neue gruppe saar“ statt.

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Vorträge und Lesungen

Blaupause: Lesung mit Theresia Enzensberger

In diesem Jahr wird das Bauhaus 100 Jahre alt. In über 600 Veranstaltungen wird deutschlandweit gefeiert und der legendären Kunstschule gedacht, die als „Ort der Utopien“ nur 14 Jahre bestand, aber bis zum heutigen Tag weltweit auf dem Gebiet von Kunst, Design, Handwerk und Architektur wirkt. Aus diesem Anlass werden in Heppenheim eine Lesung und eine Ausstellung als Kooperationsprojekte mit unterschiedlichen Partnern angeboten. In Heppenheim liest Theresia Enzensberger aus ihrem Roman “Blaupause“, den sie in weiser Voraussicht auf das hundertjährige Jubiläum bereits 2017 veröffentlicht hat. Auf der Folie der Weimarer Republik mit ihren Turbulenzen, Verwerfungen, Umbrüchen und Aufbrüchen in die Moderne erzählt die Autorin- in einer Mischung aus Fiktion und Realität- die Geschichte einer jungen Frau, die 1921 an das Bauhaus kommt, um ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Luise Schilling möchte unbedingt Architektin werden, „sie will die Zukunft bauen und die Vergangenheit abreißen.“ Mit heimlich angefertigten Zeichnungen hat sie sich hinter dem Rücken der Eltern an der neuen Kunstschule in Weimar beworben. Walter Gropius, ihr Gründer und Direktor, bescheinigt Luises Zeichnungen Potential. Doch bevor sie in die Baulehre aufgenommen werden könne, müsse sie – dem ganzheitlichen Ausbildungskonzept der neuen Hochschule entsprechend – zunächst einen Vorkurs und danach eine Werkstatt absolvieren. Luises Enthusiasmus erhält erst einmal einen Dämpfer. Schon bald realisiert Luise, dass am Bauhaus trotz emanzipatorischem Anspruch alte Rollenbilder und Denkmuster gelten. Sie fühlt sich zwar als Frau begehrt, aber fachlich von ihren männlichen Kommilitonen nicht ernst genommen. Ihr verehrter Lehrer lässt ihre Abschlussarbeit bei der Präsentation am Ende des Vorkurses durchfallen, tröstet mit der Bemerkung, die meisten Frauen hätten Defizite im dreidimensionalen Sehen und rät zur Textilwerkstatt, wo sie doch wegen der Baulehre in die Tischlerei muss. Luise gewinnt den Eindruck, dass Frauen in die Weberei gedrängt werden, dass die Architektur bzw. die Baulehre die Domäne der Männer bleiben soll. 1923 endet ihr Studium abrupt durch eine Intervention des Vaters, der sie zum Besuch einer Haushaltsschule nach Berlin beordert. 1926 kehrt sie ans Bauhaus zurück. Inzwischen ist es nach Dessau verlegt. Luises Lage ist jetzt eine andere, sie wird nicht mehr von den Eltern finanziert, doch ihr Ehrgeiz ist ungebrochen. 1927 wird sie endlich in die Baulehre aufgenommen. Kann sie jetzt unter verschärften Bedingungen ihr ambitioniertes Ziel, das Architekturdiplom, erreichen, um dann endlich Häuser bauen zu können? Vor oder nach der Lesung haben Sie die Möglichkeit, die Ausstellung“ Die Ästhetik des Einfachen“ im Museum Heppenheim neben dem Marstall zu besuchen. Diese Ausstellung rückt die Frage der formalen Reduzierung und die gestalterische Suche nach dem Elementaren und Funktionalem im Design in den Fokus. Ausgewählte Objekte aus der Umgebung des Bauhauses und der Hochschule für Gestaltung in Ulm und aktuelle Produkte von fünf regionalen Gestaltern aus dem südhessischen Raum werden gezeigt. Lesung und Ausstellung sind ein Kooperationsprojekt von Forum Kultur Heppenheim, der Kulturinitiative Leo Grewenig und dem Museum Heppenheim. Termin:  28. Mai 2019, 20.00 Uhr (Das Museum wird 1 Stunde vor der Lesung geöffnet)

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Ausstellungen

Ausstellung: Die Ästhetik des Einfachen

Mit der Ausstellung zum Bauhausjubiläum 2019 „Die Ästhetik des Einfachen“ möchte das Museum Heppenheim die Frage der formalen Reduzierung und die gestalterische Suche nach dem Elementaren und Funktionalen, die durch das Bauhaus und seine Vorläufer und Nachfolger entscheidend geprägt wurde, in den Fokus der Betrachtung rücken. Im Kontext ausgewählter Design-Objekte (Bauhaus / HfG Ulm), welche die „Ästhetik des Einfachen“ in der Klassischen Moderne repräsentieren, werden Produkte regionaler Designer aus dem südhessischen Raum vorgestellt, die Materialgerechtigkeit und handwerkliche Qualität mit einer reduzierten Formensprache verbinden. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Museum Heppenheim und der Kulturinitiative Leo Grewenig e.V. Ausstellungsdauer:  7.4. bis 9.6.2019 Öffentliche Führungen: So 5.5., So 19.5., und Mo 10.6., jeweils um 15.00 Uhr.(Die Führungen sind kostenfrei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich) Sonderführungen für Schulklassen nach Vereinbarung (Tel.: 06251/73899)