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Chipperfield in Künzelsau und Marbach

Mit 33 Teilnehmenden startete die diesjährige, dem Werk von David Chipperfield gewidmete Herbstexkursion der Kulturinitiative Leo Grewenig (KLG) am zweiten Novemberwochenende in nebliger Stimmung. Die Sonne sollte sich erst nachmittags in Marbach zeigen.

Einige Impressionen von der Fahrt:

Erstes Ziel war jedoch das Museum Würth 2 in Künzelsau, rund 500 Meter vom Hauptverwaltungssitz der Würth-Gruppe entfernt. Der schwäbische Schraubenhändler Reinhold Würth ist einer der reichsten Menschen der Welt und einer der bedeutendsten Kunstsammler, auch, was seine Inszenierung als Förderer der Kunst betrifft. Würth besitzt nicht nur die größte Kunstsammlung Europas, er stellt sie auch aus und zwar für jedermann zugänglich und kostenlos. Die Zahl der von Würth betriebenen Ausstellungshäuser wächst stetig. Den Anfang machte 1991 das Museum Würth in den Verwaltungsräumen der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Inzwischen gibt es weitere Museen an den Firmensitzen in Dänemark, Österreich, Holland, Norwegen, Italien, Belgien, Frankreich und Spanien. 2017 wurde das vom britischen Star-Architekten David Chipperfield entworfene Carmen Würth Forum als Kongress- und Kulturzentrum direkt gegenüber der Firmenzentrale der Adolf Würth GmbH & Co. KG eröffnet – auf einer Fläche von 170 000 Quadratmetern mit einem Kammermusiksaal für 600 Personen, einem Saal für 2500 Personen und einem Außengelände für Veranstaltungen mit bis zu 10 000 Personen. Seit 2020 wurde der Komplex um einen Konferenzbereich und um ein Museum erweitert, geplant ebenfalls von David Chipperfield. Diesem Museum und dem die Gebäude umgebenden Skulpturengarten galt der erste Teil der Herbstexkursion.

Zwei parallele Gruppenführungen stellten einerseits die von Chipperfield bewusst „wie ein Gedankenstrich in die Landschaft gesetzte“ Architektur mit ihren zwar äußerst vereinfachten, doch unübersehbar von klassisch-antiken Traditionen geprägten Formen vor. Ein Rundgang führte auch durch die aktuelle, immer wieder modifizierte Ausstellung aus der umfangreichen Sammlung. Ein Highlight war das erst vor zwei Jahren aus Privatbesitz wieder aufgetauchte „Selbstbildnis gelb-rosa“, das Max Beckmann 1943 im Exil gemalt hatte. Im Dezember 2022 erwarb es Reinhold Würth mit einem anonymen Gebot über 20 Millionen Euro bei einer Versteigerung im Auktionshaus Villa Grisebach. Damit ist das knapp einen Meter hohe Ölbild das teuerste bislang in Deutschland versteigerte Gemälde.

Eindruck machte auch ein großer, den Riesenformaten von Anselm Kiefer gewidmeter Raum, der mit einer multimedialen Kabinettausstellung ergänzt wurde. Bisher weitestgehend unbekannt und nun erstmalig in diesem Umfang präsentiert waren hier illustrierte Berichte und Tagebücher von zwei Studienreisen Anselm Kiefers in den 1960er Jahren, mit überraschenden Perspektiven zur Persönlichkeit und künstlerischen Selbstfindung Kiefers.

Im Skulpturengarten begegnete die Gruppe unter anderem dem aktuellen Preisträger des von der Stiftung Würth ausgeschriebenen Robert-Jacobsen-Preises Ugo Rondinone. Der in New York lebende Schweizer Künstler präsentiert hier Kunstwerke in einer überraschenden stilistischen Bandbreite, von einem gigantischen Steinriesen über den Abguss eines uralten Olivenbaums bis zu einem grotesk wirkenden Kreis aus in Aluminium gegossenen fratzenhaften Köpfen, die zwölf Monate des Jahres symbolisierend.

Durch eine beeindruckend schöne Herbstlandschaft fuhr der Bus dann nach Marbach am Neckar, wo das ebenfalls von David Chipperfield geplante Literaturmuseum der Moderne seit dem Jahr 2006 die Bestände des Deutschen Literaturarchivs in Wechselausstellungen präsentiert. Aktuell allerdings findet sich hier provisorisch die alte Dauerausstellung des benachbarten Schiller-Nationalmuseums mit den „vier Schwaben“ – Schiller, Hölderlin, Kerner und Mörike. Das Schiller-Nationalmuseum ist zurzeit geschlossen und wird im Mai 2025 mit neuer Ausstellung wiedereröffnet. Anlässlich von Franz Kafkas 100. Todestag im Juni 2024 wird hier außerdem eine Sonderausstellung gezeigt, die Manuskripte, Briefe, Fotos und Erinnerungsstücke von Kafka mit Rezeptionsspuren seiner Literatur bis zur Gegenwart kombiniert. Deutlich wurden den Exkursionsteilnehmern die Schwierigkeiten bei der Präsentation der äußerst kleinteiligen, licht- und temperatur- und feuchtigkeitsempfindlichen Exponate. Der durch Dunkelheit und Kühle bedingten „Kelleratmosphäre“ begegnet die Architektur mit einer großen Raumhöhe und der teilweisen Öffnung zum Neckartal, über dem das ganze Gebäude mit seinem ähnlich klassisch wie in Künzelsau anmutenden Säulenumgang thront.

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Grewenig in Weimar

Am vergangenen Wochenende standen mehrere Werke aus dem Nachlass von Leo Grewenig (1898–1991) im Mittelpunkt des „Wochenendes der Grafik“ in den Museen der Klassik Stiftung Weimar.

Porträt Leo Grewenig
Leo Grewenig (1898-1991)

„Deutschlandweit laden Grafische Sammlungen alljährlich am zweiten Wochenende im November zum „Wochenende der Grafik“ ein. Dabei gibt es die seltene Gelegenheit, in ausgewählten Zeichnungen, Druckgrafiken und Fotografien der Aura des Originals nachzuspüren. Die Museen der Klassik Stiftung Weimar zeigten dieses Jahr am Samstag, den 9. November Werke des Bauhauskünstlers Leo Grewenig (1898–1991). Er studierte 1924/25 am Weimarer Bauhaus und wurde nachhaltig durch seine dortigen Lehrer László Moholy-Nagy, Paul Klee und Wassily Kandinsky geprägt. Sein primär figürliches Frühwerk unterstreicht die stilistische Vielfalt am frühen Bauhaus. Erst nach 1945 kam auch bei ihm die am Bauhaus gelernte abstrakte Bildsprache ganz zum Durchbruch. Die vorgestellten Werke sind Teil einer Schenkung seiner Tochter Waltrud Hölscher. Es sind ausgewählte Beispiele aus der jüngsten Zustiftung von Waltrud Hölscher. Nach ersten Schenkungen in den Jahren 1995 und 2004 gelangten über die Tochter des Künstlers 2024 nochmals 33 Werke aus allen Schaffensphasen Leo Grewenigs in den Bestand der Museen der Klassik Stiftung Weimar“, hieß es in der Vorankündigung der Museen.

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Exkursion: Chipperfield in Künzelsau und Marbach am 9. November

Die diesjährige Herbstexkursion steht ganz unter dem Zeichen der Architektur von David Chipperfield. Der britische Architekt und Pritzker-Preisträger Sir David Chipperfield (geb. 1953) gehört zu den führenden und weltweit bekanntesten Baumeistern unserer Zeit. Er betreibt Büros in London, Berlin, Shanghai, Mailand und Santiago de Compostella. In Deutschland bekannt geworden ist Chipperfield vor allem durch seine Bauten in Berlin (Grundsanierung der Neuen Nationalgalerie; James Simon Galerie/Eingangsbereich auf der Museumsinsel). David Chipperfield hat Architektur an Universitäten in Österreich, der Schweiz, Italien, Großbritannien und den USA gelehrt und war 2012 Kurator der Internationalen Architekturbiennale in Venedig. Die stilistische Haltung Chipperfields mit ihrer minimalistischen Formensprache resultiert sowohl aus einer intensiven Aneignung der klassischen Moderne als auch einer Beeinflussung durch die Antike und die zeitgenössische japanische Architektur.

Wir besuchen das 2017 als Teil des Carmen Würth Forum eröffnete Museum Würth 2 von David Chipperfield, das im Wechsel die Highlights der Sammlung mit dem Schwerpunkt auf dem ausgehenden 19., dem 20. und 21. Jahrhundert zeigt.

Auch das Literaturmuseum der Moderne in Marbach am Neckar wurde von David Chipperfield geplant. Der von 2002 bis 2006  errichtete Bau verschmilzt Motive klassischer Architektur, wie die eines Ringhallentempels mit modernen Elementen und Materialien wie Holz, Muschelkalk, Sichtbeton und Werkstein. Das Museum zeigt auf rund 1000 m2 zahlreiche Exponate aus den Beständen des Deutschen Literaturarchivs vom frühen 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Das Museum ist gemeinsam mit dem Schiller-Nationalmuseum Teil der Literaturmuseen des Deutschen Literaturachivs.

Verbindliche Anmeldung bitte bis zum 22. September 2024

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Kunst von internationalem Format

im Museum Heppenheim

Finissage der Ausstellung „Felix Schramm – The Dew of Dust“

Am Sonntag, dem 16. Juni 2024 endete im Sonderausstellungsraum des Heppenheimer Amtshofs eine Ausstellung, die für zehn Wochen hochkarätige Kunst von internationalem Format ins Museum Heppenheim gebracht hatte. Zur Finissage der Ausstellung „The Dew of Dust“ des weltweit bekannten Bildhauers und Installationskünstlers Felix Schramm, die in einer Kooperation zwischen dem Museum Heppenheim und der Kulturinitiative Leo Grewenig konzipiert wurde, hatten zahlreiche Besucher den Weg in den Amtshof gefunden.

Finissage Felix Schramm
Reger Zuspruch bei der Finissage Felix Schramm im Museum Heppenheim. Foto: klg, CC by-SA 3.0

Der Künstler war anwesend und so konnten die Besucher die Intentionen und die Arbeitsweise von Felix Schramm „aus erster Hand“ erfahren. Der besondere Clou: für Schramm war die Ausstellung in Heppenheim fast ein „Heimspiel“, denn er hat in Heppenheim einen Teil seiner Schulzeit verbracht und 1990 am Starkenburg-Gymnasium sein Abitur abgelegt. Danach studierte er Bildhauerei an der Accademia di Belle Arti in Florenz und an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er auch heute noch lebt und arbeitet. Er erhielt zahlreiche Stipendien, u.a. in Tokyo und in der Villa Massimo in Rom und hatte Einzelausstellungen im Palais de Tokyo in Paris, im San Francisco Museum of Modern Art und im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwartskunst in Berlin. Seine Werke sind in vielen bedeutenden in- und ausländischen Museen, Galerien und Sammlungen vertreten. Bekannt geworden ist Felix Schramm vor allem für seine teilweise monumental anmutenden Installationen aus Holz und Gipskartonplatten, die oft die Wände durchstoßen und sich von einem Raum zum nächsten entwickeln.

Bei der Finissage stellte die Museumsleiterin Luisa Wipplinger zunächst den Künstler vor und dankte ihm für die spontane Bereitschaft, im Heppenheimer Museum seine Werke auszustellen, wobei die Arbeiten von Felix Schramm nicht nur als Einzelobjekte zu betrachten sind, sondern immer in einem Gesamtzusammenhang eingebettet werden. Und so generierten die heterogenen Elemente, die der Künstler an den Wänden und im Raum des Heppenheimer Museums entwickelte, ein vielschichtiges Beziehungsgeflecht, dass der Betrachter im Gang durch die Ausstellung erleben konnte. Materialien fungierten dabei als Energieträger, Farb- und Formkorrespondenzen bildeten komplexe Raumbezüge und Sichtachsen.

In der Heppenheimer Präsentation waren es vor allem zwei unterschiedliche Werkkomplexe des Künstlers, die sog. dark sites und die accumulations, die miteinander verknüpft wurden und die vor allem durch die einheitliche Farbigkeit in Schwarz- und Gelb-Variationen miteinander korrespondierten. In dieser konsequenten Kombination waren die beiden Werkgruppen bisher noch nie zu sehen – und so war die Ausstellung in Heppenheim für den Künstler und das Publikum auch eine Premiere. In einem Gespräch mit den Besuchern, das von Erich Henrich, dem Vorsitzenden der Kulturinitiative Leo Grewenig moderiert wurde, erläuterte Felix Schramm seine   Intentionen und seine Arbeitsweise. Besondere Aufmerksamkeit erweckten dabei die dark sites, eine Werkserie aus großen dunklen Objektkästen. Die besondere Enthüllung: es handelt sich dabei um Staub und Abfälle aus dem Atelier des Künstlers, die auf einer Platte fixiert, mit Blattsilber überzogen und dann mit einer Hülle aus dunkel eingefärbten Acrylglascheiben abgedeckt werden. 

Felix Schramm vor Dark Sites. Foto: klg, CC by-SA 3.0

In dieser Veredelung des Mülls wurden die künstlerischen Absichten von Felix Schramm besonders deutlich, der Zersetzung und Zerstörung als integrale Bestandteile des Kunstwerks betrachtet, die er dann in Setzung und Neubildung überführt. Dabei lassen sich durchaus auch über den Kunstkontext hinausgehende gesellschaftliche Intentionen erkennen, wenn man, wie der Künstler erläuterte, „die Zersetzung als integralen Bestandteil, ja als Motor des Werdens und der Neubildung ansieht“. Viele Anwesende zeigten sich besonders beeindruckt von der hohen Qualität der Werke und der Geschlossenheit der Gesamtkonzeption.

Im Übrigen konnten die Besucher ihre Eindrücke von der Präsentation in Form eines Kataloges mit nach Hause nehmen, der ebenfalls am Sonntag vorgestellt wurde. Dieser wird sowohl einzeln zu erwerben sein, als auch Teil einer größeren Publikation werden, die mehrere Kataloge des Künstlers aus verschiedenen Museen und Galerien zusammenfasst.

Und so steht das Museum Heppenheim bald in einem „engen Verbund“ mit so bedeutenden Institutionen wie dem Kunstmuseum Stuttgart, der Ribot Gallery in Mailand und dem Museum of Modern Art in San Francisco.

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Eröffnet: Ausstellung Felix Schramm in Heppenheim

Wegen eines Webseitenfehlers erst jetzt können wir über die Eröffnung einer Ausstellung im Heppenheimer Museum berichten, die von unserem Vorsitzenden Erich Henrich zusammen mit der Museumsleiterin Luisa Wipplinger kuratiert wurde. Zu sehen sind Arbeiten des in Düsseldorf lebenden Künstlers Felix Schramm, die sich mit den Phänomenen Raum und Körper auseinandersetzen.

Sehr zu empfehlen sind die beiden Führungen, die am 5. und am 19. Mai – jeweils sonntags um 15 Uhr – angeboten werden. Bei der Finissage am 16. Juni gibt es die gute Gelegenheit, den Künstler persönlich kennenzulernen.

Die einführenden Worte hatte kenntnisreich Erich Henrich übernommen, Michael Frassine sorgte mit sensiblen Perkussionskompositionen für eine inspirierende musikalische Begleitung.

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Frühjahrsexkursion 2024

Fahrt nach Wiesbaden und Bad Nauheim

Die diesjährige Frühjahrsfahrt führt am Samstag, 27. April zu zwei Ausstellungen im Museum Wiebaden und in Bad Nauheim als Badeort im Jugendstil. In zwei parallelen Führungen werden die Arbeiten von Stephan Balkenhol und Günter Fruhtrunk bei der Exkursion vermittelt.

Wiesbaden: Balkenhol trifft Alte Meister

Stephan Balkenhol (geb.1957) ist einer der bekanntesten deutschen Bildhauer der Gegenwart. Grob gehauene und farbig bemalte Holzskulpturen sind sein wichtigstes „Markenzeichen“. Die menschliche Figur steht im Mittelpunkt seiner Arbeiten. Er entwickelt Grundtypen in vielfältigen Variationen, die keine eindeutigen Emotionen zeigen. Sie blicken scheinbar ins Leere, bleiben distanziert, anonym und rätselhaft. Balkenhols wichtigstes Arbeitsmaterial ist das Holz, dessen Materialcharakter in den sichtbaren Spuren des Arbeitsprozesses erhalten bleibt. Die Figuren sind oft in einem Stück aus einem Holzblock oder Holzstamm herausgearbeitet und bleiben dadurch untrennbar mit dem Sockel verbunden. Balkenhol gibt seinen Figuren bewusst einen indifferenten Ausdruck, um sie für individuelle Deutungsmöglichkeiten des Betrachters offenzuhalten. In der Wiesbadener Ausstellung versammelt sich ein Teil der von Balkenhol geschaffenen „Kunstfamilie“ in der Abteilung Alte Meister zu einem Museumsbesuch. Die Figuren der Gegenwart treten in einen ungezwungenen Dialog mit den Bildern vergangener Jahrhunderte, in den auch die Besucher einbezogen werden.

Wiesbaden: Günter Fruhtrunk – Retrospektive

Günter Fruhtrunk (1923 – 1982) war ein abstrakter Maler und Grafiker. Ausgehend von Begegnungen mit Willi Baumeister, Julius Bissier, Fernand Léger und Hans Arp entwickelte er eine konstruktive Bildsprache aus Farbklängen und Rhythmusstrukturen, die das Auge des Betrachters herausfordern. Seine Arbeiten in Bild-Serien zeigen enge Bezüge zur Musik, die sich in zahlreichen Titeln spiegeln. Fruhtrunk war Teilnehmer der Documenta 4 und Professor für Malerei an der Münchner Kunstakademie. Seine Kunst prägte auf Jahrzehnte das Straßenbild der Bundesrepublik – und dies auf ungewöhnliche Weise: 1970 entwarf er das Design für die Plastiktüten des Discounters ALDI Nord. Anlässlich des 100. Geburtstages von Günter Fruhtrunk widmet das Museum Wiesbaden dem Künstler eine große Retrospektive. Die Ausstellung umfasst rund 60 Gemälde aus allen Schaffensphasen des Künstlers.

Bad Nauheim

Um 1900 gehörte Bad Nauheim zu den führenden Kurbädern Deutschlands. Bad Nauheim hatte das Glück, mit Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein (1868-1937) einen äußerst fortschrittlichen und kunstbegeisterten Landesfürsten zu haben: Ihm verdankt Bad Nauheim seine weltweit einzigartigen Jugendstilanlagen. Unter der Leitung des Großherzoglichen Regierungsbauinspektors Wilhelm Jost kommt es zwischen 1902 bis 1912 zu einer einheitlichen Gestaltung der Bade-, Kur- und Wirtschaftsanlagen. Zwischen 1905 und 1912 entsteht der Sprudelhof mit insgesamt 386 Badezellen, Verwaltungsgebäuden und neuen Fassungen für die Sprudel. Mit seinen reich verzierten Badehäusern, den üppig ornamentierten Wartesälen und Schmuckhöfen zählt er zu den eindrucksvollsten Zeugnissen des deutschen Jugendstils. Schmuckhöfe und Warteräume der sechs Badehäuser wurden individuell mit zahlreichen künstlerischen Details gestaltet. Die Ornamentik der Brunnen, Figuren und Dekore bezieht sich auf das Wasser als gesundheitsspendende Kraft. Leider ist die Gesamtanlage wegen Sanierungsarbeiten für mehrere Jahre geschlossen. Zugänglich ist aber das Badehaus 3, das im fast originalgetreuen Zustand von 1905 erhalten ist. Dort werden in den Räumen der Badezellen die Ausstellungen „Stilwende 2.0“ (mit einer Privatsammlung von Objekten vom Jugenstil bis zum Bauhaus) und „Elfenhaft – Friedrich Wilhelm Kleukens“ (mit sieben großformatige Bildern des Malers, einem wichtigen Vertreter der Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt) gezeigt. In zwei Führungen, die wegen der kleinen Räume nacheinander erfolgen müssen, erhalten die Exkursionsteilnehmer sowohl einen Einblick in die Badekultur um 1900 als auch in die beiden aktuellen Ausstellungen. Während jeweils die Hälfte der Gruppe an der Führung teilnimmt, kann die andere Hälfte bei Tee, Kaffee, Kuchen und kleinen Sandwichecken in Ruhe das Jugendstil-Ensemble genießen. Sollte nach den Führungen noch Zeit bleiben, könnte ein Spaziergang durch den historischen Kurpark von Bad Nauheim mit einer Außenbesichtigung des Kurhauses aus den fünfziger Jahren die Exkursion abschließen.

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Neujahrsbrief 2024

Liebe Mitglieder der Kulturinitiative Leo Grewenig e.V., wir wünschen Ihnen im Namen des Vorstandes der KLG ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2024.

Rückblick

Das Jahr 2023 hat – nach der langen Pandemie-Pause – für unseren Verein wieder einige Aktivitäten und Höhepunkte gebracht. Schon am 5. März wurde die Ausstellung „1+1[konkret] – Bilder und Objekte von Heinz Nickel und Hubert Zimmermann“ im Museum Heppenheim eröffnet, die als Gemeinschaftsprojekt von KLG und Museum Heppenheim bis zum 30. April im Sonderausstellungsraum des Museums gezeigt wurde. Im Rahmen des Begleitprogramms konnten wir auch zwei hochkarätige Referent/innen für eine kleine Vortragsreihe gewinnen. Am 14. März referierte Frau Dr. Theres Rohde, die Direktorin des Museums für Konkrete Kunst in Ingolstadt, über das Thema „1+1=2? – Vom schwierigen Versuch, die Konkrete Kunst und deren Gesetzmäßigkeiten zu erklären“ und am 29. März hielt Herr Prof. Dr. Albrecht Beutelspacher, der Gründer und Direktor des Mathematikums in Gießen, einen Vortrag über „Geometrische Grundformen“. Eine eintägige Frühjahrs-Exkursion führte uns dann Ende April zur „Frauen-Siedlung“ Loheland, wo die Exkursionsteilnehmer zwei exzellente Führungen genießen durften, und später dann nach Fulda zum neu eröffneten „Museum Franz Erhardt Walther“. Dort führte uns der „Hausherr“ selbst durch sein Museum, erläuterte seine frühen Arbeiten und entrollte ein faszinierendes „Kunst- Panorama“ der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ein faszinierendes Erlebnis! Eine Führung durch die karolingische Michaelskapelle und den barocken Dom schloss dann die Exkursion ab. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Bundeskunsthalle in Bonn vom 22. März bis zum 28. Juli 2024 unter dem Titel „Bilder im Kopf, Körper im Raum“ eine große Retrospektive der Arbeiten von Franz Erhard Walther zeigen wird.

Ein weiteres „Highlight“ war dann im Sommer – anlässlich seines 125. Geburtstages – die große Leo Grewenig Ausstellung „Surreale Welten der 1950er Jahre“, die am 16. Juni im Museum Bensheim eröffnet und bis zum 20. August dort gezeigt wurde. In einer Sonderführung durch den Direktor des Museums Bensheim, Herrn Dr. Jan Christoph Breitwieser, wurden den Mitgliedern der KLG die Arbeiten von Leo Grewenig ausführlich vorgestellt und erläutert. Im Zusammenhang mit der Ausstellung überreichte der Schatzmeister der KLG, Herr Peter Arnold, dem Museum eine Spende von 3000,- Euro, die zum Ankauf von drei Bildern von Leo Grewenig aus Privatbesitz verwendet wurden und die den Museumsbestand an Grewenig-Bildern sinnvoll ergänzen. Die Herbst-Exkursion nach Wiesbaden schloss dann die Aktivitäten des Vereins im Jahr 2023 ab. Die Exkursion führte zunächst ins Stadtmuseum, wo die Teilnehmer einen umfassenden Einblick in das Werk von Dieter Rams (geb. 1931), einem der einflussreichsten Designer des 20. Jahrhunderts, erhielten. In einer profunden Führung der Architektin Petra Schwerdtner durch die Großsiedlung Schelmengraben in Wiesbaden-Dotzheim, die in den sechziger Jahren von Ernst May, dem „Vater“ des Neuen Frankfurt geplant wurde und die als eher „unrühmliches Kapitel“ seines Schaffens gilt, konnten die Teilnehmer der Exkursion sich selbst ein Bild von der Siedlung verschaffen und durch eigene Anschauung überprüfen, inwieweit dieser Vorwurf berechtigt ist.

Ausblick

Auch im Jahr 2024 wird es mit den Aktivitäten des Vereins weitergehen. Vom 14. April bis zum 16. Juni 2024 werden wir – wieder in Zusammenarbeit mit dem Museum Heppenheim – im Marstall des Kurmainzer Amtshofs eine Ausstellung des Installationskünstlers Felix Schramm (geb. 1970) veranstalten, den wir bereits bei unserer Herbstexkursion 2015 in seinem Atelier in Düsseldorf besucht haben.

Als Frühjahrsexkursion findet dann am 27. April 2024 eine Fahrt nach Wiesbaden und Bad Nauheim statt. Im Museum Wiesbaden werden wir zunächst die beiden Ausstellungen „Balkenhol trifft Alte Meister“ und „Günter Fruhtrunk – Retrospektive“ mit zwei parallelen Führungen besuchen. Nach einer Mittagspause im Museumscafé in Wiesbaden geht es dann weiter nach Bad Nauheim, wo wir im Badehaus 3 des bekannten Jugendstil-Ensembles „Sprudelhof“ mit einer Führung einen Einblick in die Badekultur um 1900 bekommen und zwei weitere Ausstellungen („Stilwende 2.0 – Wege in die Moderne“ und „Elfenhaft – Friedrich Wilhelm Kleukens“) besuchen. Ein Spaziergang im historischen Kurpark schließt dann die Exkursion ab.

Im Herbst 2024 ist wieder einmal eine mehrtägige Exkursion angedacht, die uns – wie schon mehrmals angekündigt – entweder nach Alfeld/Leine (Weltkulturerbe „Faguswerke“ von Walter Gropius) und Schloss Derneburg (ehemaliger Wohnsitz und Atelier von Georg Baselitz /Sammlung Hall) oder nach Eichstätt (berühmtes Architekturensemble der Universität Eichstätt) und nach Ingolstadt (Museum für Konkrete Kunst) führen wird. Eine Planung und Ankündigung der Exkursion erfolgt im Spätsommer 2024. Wir würden uns freuen, Sie auch im Jahr 2024 bei den Aktivitäten der Kulturinitiative Leo Grewenig e.V. begrüßen zu dürfen.

Erich Henrich (1. Vorsitzender)
Eva Bambach-Horst (2. Vorsitzende)

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Exkursion nach Wiesbaden

Dieter Rams und Ernst May

Im Stadtmuseum am Markt Wiesbaden hatten die Teilnehmer der Exkursion Gelegenheit, sich mit dem Werdegang des – international noch mehr als in Deutschland – bekannten Designers Dieter Rams vertraut zu machen. Rams, 1932 in Wiesbaden geboren, ist vor allem mit dem Design für die Haushaltsgeräte der Firma Braun in Kronberg bekannt geworden, aber auch mit seinen Möbelentwürfen für die Firma Vitsoe.

In einer kompetent und anschaulich vorgetragenen Führung lernten die Teilnehmer unter anderem die „Zehn Thesen“ von Dieter Rams kennen – gegen die „Unkultur des Überflusses“, schon zu Zeiten des gern so genannten Wirtschaftswunders:

  • Gutes Design ist innovativ.
  • Gutes Design macht ein Produkt brauchbar.
  • Gutes Design ist ästhetisches Design.
  • Gutes Design macht ein Produkt verständlich.
  • Gutes Design ist ehrlich.
  • Gutes Design ist unaufdringlich.
  • Gutes Design ist langlebig.
  • Gutes Design ist konsequent bis ins letzte Detail.
  • Gutes Design ist umweltfreundlich.
  • Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.
Die Teilnehmer der Exkrursion in der Ausstellung von Dieter Rams, Foto: klg, CC by-SA 3.0

Am Nachmittag beschäftigte sich die Gruppe mit einem etwas sperrigeren, aber ebenso hochaktuellen Thema. In der in den 1960er Jahren errichteten Siedlung „Schelmengraben“ im Wiesbadener Stadtteil Dotzheim begegnete sie dem Spätwerk von Ernst May, der 40 Jahre zuvor mit seinen Planungen zum „Neuen Frankfurt“ Geschichte gemacht hatte und nach Stationen in der UdSSR, mehreren afrikanischen Ländern, Hamburg und Mainz Stadtplaner in Wiesbaden wurde. Zur Bekämpfung der Wohnungsnot setzte er dort auf eine umfangreiche Neubebauung der historischen Innenstadt (auf Kosten der alten Substanz) und den Bau von mehreren Trabantensiedlungen an den Taunushängen. Nur drei davon – das Parkfeld in Wiesbaden-Biebrich, der Schelmengraben und die Siedlung Klarenthal – wurden überhaupt umgesetzt, weil sich gegen Mays Pläne entschiedene Bürgerproteste erhoben.

Wie Ernst May seine Grundsätze „Bauen für das Existenzminimum“ und „Luft, Licht und Sonne für alle“ konkret umsetzte, zeigte Petra Schwerdtner in einer rund zweieinhalbstündigen, anspruchsvollen Führung durch den Schelmengraben.

Die Exkursionsteilnehmer vor einer der von Ernst May geplanten Garagen – er hatte schon in den 1960er Jahren die Idee, die Abstellorte der Autos von den Wohnungen zu trennen. Foto: klg, CC by-SA 3.0

Die Kulturwissenschaftlerin Petra Schwerdtner betreibt in Frankfurt die Veranstaltungsagentur Kunstkontakt, leitet die Geschäftsstelle des Werkbundes Hessen und hat einen Lehrauftrag an der University of Applied Sciences in Frankfurt. Aus der intensiven Auseinandersetzung mit der Siedlung Schelmengraben konnte sie den Teilnehmern auch viel über die Lebenswirklichkeit dort erzählen. Eine recht geringe Fluktuation und eine (nicht repräsentative) Umfrage unter den Bewohnern sprechen für eine aktuell recht hohe Zufriedenheit in der von außen eher negativ wahrgenommenen Siedlung, die erst in den letzten Jahren mit der angemessenen sozialen Infrastruktur versehen wurde – unter anderm aus Mitteln des Bund-Länder-Programms „Sozialer Zusammenhalt“. Eine der wesentlichen Forderungen von Ernst May existierte nur vorübergehend: Erst 1977 wurde eine (von drei ursprünglich vorgesehenen) Ladenzeile in der Mitte der Siedlung realisiert. Für die rund 2500 Einwohner entstand ein Geschäftszentrum unter anderem mit Bankfiliale, Schuhgeschäft und Zoohandlung, Supermarkt, Postamt und Haushaltswarenladen. Als letzter Mieter verließ vor einigen Monaten die Apotheke das Ensemble.

Die Ladenzeile wurde 1977 mit 19 verschiedenen Geschäften eröffnet. 15 Jahre später war nur noch gut die Hälfte der Räume belegt. Im Oktober 2023 standen alle Räume leer. Foto: klg, CC by-SA 3.0
Einst als städtebaulicher Blickpunkt vorgesehen, sendet das weithin sichtbare rote Hochhaus derzeit ein deprimierendes Signal. Der arg vernachlässigte Gebäudekomplex gehört einem privaten Investor. Von Ernst Mays qualitativ hochwertig geplanten Wohnungen – alle mit Balkon – ahnt man von außen nichts. Foto: klg, CC by-SA 3.0
Eine am Steilhang liegende grüne Wildnis mitten in der Siedlung wurde von May als wichtiger Bestandteil mitgeplant. Überlegungen zur Bebauung im Zuge der Nachverdichtung stießen in der jüngeren Vergangenheit auf vehementen Protest der Anwohner. Foto: klg, CC by-SA 3.0
Die originale Farbgebung Mays wurde an diesen Anwesen der gehobeneren Klasse wieder hergestellt. Der Planer hatte immer die Durchmischung der sozialen Schichten im Auge, die er durch das Angebot unterschiedlicher Wohnungen vom geräumigen Einfamilienhaus bis zur Hochhaus-Wohnanlage erreichen wollte. Foto: klg, CC by-SA 3.0
Ein hübsches Detail und ein Zeichen der Nachhaltigkeit: Die Betonmauern bestehen aus zackenförmigen Elementen, die einfach abgebaut und an anderem Ort neu zusammengetzt werden können. Foto: klg, CC by-SA 3.0

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Schenkung an das Museum Bensheim

Unser Verein ist stolz, dem Museum Bensheim die Anschaffung von drei neuen Bildern von Leo Grewenig ermöglicht zu haben. Die Bilder schließen eine Lücke in der Sammlung von Arbeiten Leo Grewenigs. Bislang nämlich war sein Werk der 1950er Jahre hier unterrepräsentiert. Im Zuge der Ausstellung „Leo Grewenig – Surreale Welten der 1950er Jahre“ wurden dem Museum drei Gemälde aus Münchner Privatbesitz angeboten, für die unser Verein nun die Kosten übernommen hat. Offiziell übergeben wurde die Spende in Höhe von 3000 Euro am durch unseren Kassenwart Peter Arnold am 20. August 2023. Der organisatorische Rahmen war die Finissage der Ausstellung zum 125. Geburtstag Leo Grewenigs.

Peter Arnold überreichte im Namen des Vorstands einen symbolischen Scheck an den Museumsdirektor Jan Christoph Breitwieser und hob dabei dankend dessen Engagement für das Andenken Leo Grewenigs hervor. Der Museumsleiter dankte dem Verein für die nicht nur monetäre, sondern auch geistige Unterstützung und freute sich, dass über den Spendenbetrag hinaus noch eine weitere wichtige Arbeit, nämlich „Gespenstische Baumwurzeln“ aus dem Jahr 1955 ins Museum kommt. Die Tuschearbeit auf Papier befindet sich schon seit einigen Jahren als Dauerleihgabe des Vereins im Museum Bensheim und wurde nun als Schenkung übergeben.

Jan Christoph Breitwieser, selbst Mitglied der KLG, machte auf die in seinen Augen wichtige Arbeit des Vereins aufmerksam, der auch durch Exkursionen und eigene Veranstaltungen Verständnis unter anderem für die Hintergründe des Schaffens Leo Grewenigs schaffe.

Unser Verein hat in seiner Satzung die Förderung und Verbreitung des Werkes von Leo Grewenig festgeschrieben. Dies soll insbesondere durch die Pflege der Dauerpräsentation von Werken Leo Grewenigs im Museum Bensheim und die Unterstützung des Museums bei der Erweiterung des Bestandes an Werken von Leo Grewenig verwirklicht werden. Ziel des Vereins sollte es weiterhin sein, die Bedeutung und den hohen künstlerischen Rang des Bauhaus-Malers Leo Grewenig für die Region hervorzuheben.

Schon zur letzten Ausstellung „Leo Grewenig und die Neue Gruppe Saar“, die zum Bauhausjahr 2019 im Museum Bensheim stattfand, konnte die Kulturinitiative Leo Grewenig e.V. das Museum und die Ausstellung mit dem nicht unerheblichen Betrag von 3000 Euro unterstützen.

Die drei neuen Bilder im Einzelnen

Die „Figürliche Komposition“ aus dem Jahr 1954 ist eines der drei von der Spende erworbenen Bildern, eine Gouache auf Papier. Bei dem zweiten Bild handelt es sich um die farbenfrohe Komposition „An Land gespülte Fische“ aus dem Jahr 1956, ebenfalls eine Gouache. Das dritte, in Mischtechnik gemalte Bild „Ohne Titel“ stammt aus dem Jahr 1958.

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Mitgliederversammlung 2023

Erinnerung: Die Mitgliederversammlung findet am Donnerstag, den 7. September 2023 um 19.00 Uhr im Museum Bensheim statt.

Tagesordnung:

TOP 1  Begrüßung

TOP 2  Bericht des 1. Vorsitzenden

TOP 3  Bericht des Schatzmeisters

TOP 4  Bericht des Kassenprüfers

TOP 5  Entlastung des Vorstandes

TOP 6  Verschiedenes

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung findet ein geselliges Beisammensein im Museum Bensheim statt.